Die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule wurde vom Gemeinderat vergangenen Juli nach einer Elternbefra- gung auf den Weg gebracht; auch mit der Mehrheit der Stimmen aus der CDU Fraktion. Inzwischen haben sich aber zwei Dinge wesentlich verändert. Zum einen hat sich die finanzielle Lage der Stadt unvorhersehbar verschlechtert. Zum anderen müssen sich die Realschulen geänderten Anforderungen (Neue Realschule) stellen, aus denen auch geänderte räumliche Anforderungen entstehen.
Machen wir’s konkret. Schon heute hat die Anne-Frank-Realschule 3 Wanderklassen, also Klassen ohne eigenes Klassenzimmer. Nun sollen die Realschulen in den Klassen 5 und 6 ja binnendifferenzierten Unterricht wie eine Gemeinschaftsschule erteilen, wozu bekanntlich ein „Lernatelier“ benötigt wird. In den weiteren Klassenstufen werden die Klassen in Kurse unterteilt. Die Frage, wie die Schule diese Anforderungen stemmen soll, ist wohl berechtigt. Leider hört man vom Gesamt-Elternbeirat nichts in dieser Angelegenheit.
Wir meinen: Die bestehenden Schulen müssen bei knappen Kassen Priorität haben. Diese Schulen fit für geänderte Anforderungen zu machen ist ein Muss, eine weitere Schulart einzuführen ist ein Kann. Und weil im gegenwärtigen Schulchaos, für das wir nichts können, mit dem wir aber klarkommen müssen, jeden Tag neue Ideen auf den Markt kommen, halten wir es im Interesse aller Schulen für sinnvoll, die Entscheidung über die Gemeinschaftsschule um ein Jahr zu verschieben.