In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde beschlossen, die Entscheidung über eine Antrag- stellung in Sachen Gemeinschaftsschule um ein Jahr zu verschieben.
Diese Entscheidung war zum einen durch die aktuelle finanzielle Lage der Stadt begründet. Durch das redu- zierte Gewerbesteueraufkommen und eine kräftige Steuer-Rückzahlung werden schmerzhafte Sparmaßnahmen in vielen Bereichen erforderlich sein, entweder durch Verschiebung oder durch völlige Streichung von Projekten. Es ist klar, dass in einer solchen Lage genau überlegt werden muss, ob ein zusätzliches Multi-Millionen Projekt angegangen werden soll, das nur durch zusätzliche Verschuldung finanziert werden könnte.
Aber selbst wenn man dies einmal für möglich hält, so hat eine überraschende, völlige Kehrtwendung in der Schulpolitik der Landesregierung eine vernünftige Planung deutlich erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht. Ab dem Schuljahr 2016/17 werden die Realschulen zwei verschiedene Abschlüsse anbieten und damit im Endeffekt als Konkurrenz zur Gemeinschaftsschule auftreten. Wie sich die Schüler-ströme dann verteilen werden, ist völlig ungewiss. In der Folge ist es ebenso ungewiss, in welche Schulen die knappen Mittel nun sinnvoller Weise investiert werden sollten.
Vor diesem Hintergrund hat der Gemeinderat einen nachvollziehbaren Beschluss gefällt, im Interesse solider Finanzen, im Interesse einer fundierten Entscheidungsgrundlage und nicht zuletzt im Interesse aller Schulen.