Wer mit Lehrerinnen oder Lehrern spricht und sie nach ihren Wünschen fragt, der hört oft den Wunsch nach mehr Kontinuität, den Wunsch, nicht ständig mit neuen Ideen und Konzepten bombardiert zu werden.
Zumindest für die Realschulen wird sich dieser Wunsch nicht erfüllen, denn diesem Schultyp stehen gewaltige Veränderungen ins Haus. Ab dem Schuljahr 2016/2017 werden die Realschulen neben der mittleren auch die grundlegende Niveaustufe anbieten. Dann wird die 5. und die 6. Klasse als Orientierungsstufe gestaltet, mit einem Unterrichtsangebot, das sich am individuellen Lernstand orientiert. Auch in Klasse 7 und 8 lernen die Schüler gemeinsam, es werden aber die Hauptfächer in zwei verschiedenen Leistungskursen unterrichtet. Ab Klasse 9 wird dann nach mittlerem und grundlegendem Leistungsstand unterschieden. Im grundlegenden Kurs machen die Schüler nach Klasse 9 den Hauptschulabschluss, im mittleren nach Klasse 10 den Realschulabschluss.
Nachdem sich die politischen Parteien weitgehend einig sind, dass die Schule in Zukunft auf 2 Säulen aufbaut, ist zu erwarten, dass neben der ersten Säule – dem Gymnasium – diese neue Realschule die zweite Säule stellen wird, weil sie den Eltern ein sehr attraktives Angebot macht: ohne Schulwechsel, je nach der Entwicklung des Kindes entweder den bewährten und anerkannten Realschulabschluss zu erlangen, oder alternativ den grundlegenden Abschluss. Die Ettlinger Schulpolitik wird zukünftig diese neue Situation zu berücksichtigen haben.