Das Thema „Verbot von Glyphosat“ wird viel diskutiert, meist kontrovers. So muss nun auch der Gemeinderat entscheiden, wie man auf Ettlinger Flächen mit dem Thema umgeht.
Bei zwei Treffen mit unseren im Haupterwerb tätigen Landwirten konnten die gegenseitigen Argumente vorgebracht und diskutiert werden. Die konventionell arbeitenden Landwirte wehrten sich gegen ein totales Verbot von Glyphosat, befürchteten erheblichen negativen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe und sprachen sich für einen reglementierten Einsatz aus. Andererseits sehen viele Stellungnahmen die Umwelt gefährdet, vor allem die Insektenwelt und die von dieser Nahrungsgrundlage abhängigen Vögel und Kleinsäuger und verlangen einen völligen Verzicht.
Mit den Landwirten konnte abgesprochen werden, Glyphosat künftig nur noch alle zwei Jahre einzusetzen bis zum gänzlichen Verbot 2023, das auch vom Bundesumweltamt angekündigt wurde.
Die Bauern wollen die Unkräuter dann verstärkt durch Bodenbearbeitung bekämpfen, was allerdings auch wieder negative Auswirkungen auf die Bodenstruktur und die dortigen Tiere und Mikroorganismen hat. Es wird aber, wie bei vielen anderen Problemstellungen, wohl keine Lösung geben, die alle Bereiche positiv abdecken kann.
Bei der öffentlichen Grünpflege in Ettlingen wird schon seit vielen Jahren auf den Einsatz verzichtet, und in die neu abzuschließenden Pachtverträge für Kleingärten wird dieses Verbot aufgenommen.
Elisabeth Führinger
Stadträtin und Ortsvorsteherin von Ettlingenweier
KW 48/2018