Der Corona-Shutdown hat uns auch in Ettlingen die massiven Veränderungen des Verkehrs vor Augen geführt. Wird das Mobilitätsverhalten in Ettlingen nach den Lockerungen wieder so werden wie vor der Krise oder kommt es zu Änderungen? Ein Blick zurück ist hier vonnöten, um auch zu erkennen wohin die Reise gehen könnte. Hier kommt uns die Publikation der bundesweiten Studie „Mobilität in Städten“ gerade recht, bei der Mitarbeiter der TU-Dresden auch das Mobilitätsverhalten in Ettlingen für das Jahr 2018 untersuchten.
Beim Verkehr innerhalb der Stadt („Binnenverkehr“) für die insgesamt 3,7 Wege pro Tag und Person war das Auto mit 43%igen Anteil das attraktivste Verkehrsmittel an den Di-Mi-Do-Tagen einer Woche; weitere 30% sind zu Fuß, 23% mit dem Fahrrad und 4% mit dem ÖPNV unterwegs. Die mittlere Wegstrecke, die mit dem Auto zurückgelegt wird, beträgt im Mittel gerade 3,3 km. Diese Strecke ist doch leicht mit einem Fahrrad zu schaffen, wenn man nicht gerade zum Großeinkauf unterwegs ist. Steigern wir die Nutzungshäufigkeit des Fahrrads zu Lasten des Autoverkehrs innerhalb der Kernstadt oder in den Stadteilen. Denn immerhin gibt es pro Ettlinger Haushalt durchschnittlich 1,91 Fahrräder. Auch die Multimodalität des Verkehrs, wie zum Beispiel die Kombination von Rad und ÖPNV, lag laut der Studie in Ettlingen erst bei einem Anteil von 3%. Hier wäre bestimmt eine Steigerung im Sinne der Nachhaltigkeit möglich.
Helmut Obermann, Stadtrat
KW 22/2020