Der Satz ist beliebt in Sonntagsreden jeder Art: „Unser Land hat keine Bodenschätze, darum müssen wir auf unsere geistigen Ressourcen setzen!“ Bislang hat das in Baden-Württemberg auch gut geklappt. Unser Bundesland hat – immer noch – die meisten Exzellenz-Unis und – vor allem – die geringste Jugendarbeitslosigkeit aller Bundesländer. Kein Grund, am Schulsystem herum zu experimentieren, sollte man meinen.

Es sind auch vor allem ideologisch motivierte Änderungen, die im Moment in unsere Schulen getragen werden, leider ohne zunächst eine entsprechende Konzeption zu erarbeiten. Haupt- und Werkrealschulen bleiben leer, daher werden im Umland Gemeinschaftsschulen gegründet um die Schule vor Ort zu halten. Deren Schülerinnen und Schüler fehlen dann an den weiterführenden Schulen hier in Ettlingen.

Es wird nicht leicht werden, in diesem konzeptionslosen Umfeld die richtigen Entscheidungen für unsere Stadt zu treffen. Hier sind vor allem die Schulen gefordert. Und für uns Gemeinderäte gilt: wir werden auf keinen Fall ideologisch motivierte Entscheidungen treffen, sondern die Konsequenzen jeder Entscheidung für das Umfeld, sprich die anderen Schulen, möglichst genau analysieren. Daher haben wir die Stadt auch um aktuelles Zahlenmaterial zu den Anmeldungen in Ettlingen gebeten. Zusätzlich werden wir mit Sicherheit berücksichtigen, dass unsere Realschulen und Gymnasien bereits bewiesen haben, dass ihre Absolventen im Studium und bei den Ausbildungsbetrieben bestehen können.

Wir wünschen Ihnen und ganz besonders den SchülerInnen frohe Ostern.

Schulpolitik: Konzept oder Chaos?