Das Trauerspiel um mehrere Windkraftwerke auf dem Kreuzelberg, dem Ettlinger Hausberg, geht – leider – in eine neue Runde. War in der ersten Version des Flächennutzungsplanes Windenergie der Kreuzelberg noch ausgeschlossen, unter anderem weil dort der Wind zu schwach weht, so wurde diese Version leider vom RP einkassiert, mit der Begründung „kein substantieller Raum für die Windkraft“.
In der Folge hat man dann das Kriterium Windhöffigkeit als minder wichtig eingestuft. Das muss man sich mal klarmachen: dass dort der Wind zu schwach weht ist nicht so wichtig! Aber es kommt noch schlimmer. In der Zwischenzeit wurde – unter dankenswerter Beteiligung vieler Bürgerinnen und Bürger – ein Naturschutzgutachten erstellt. Dieses kommt zu dem Schluss, dass für den Rotmilan und andere Vogelarten ein „sehr hohes Konfliktpotential“ und ein „signifikant erhöhtes Tötungsrisiko“ besteht. Da der Rotmilan zu den seltensten Vogelarten der Welt zählt, wäre damit die Sache eigentlich klar: der Kreuzelberg ist raus.
Aber, weit gefehlt: nun soll erneut das RP, diesmal die Naturschutzbehörde(!) eine Ausnahmegenehmigung erteilen und die Anzeichen sprechen dafür, dass dies auch geschieht. Eine Behörde, die den Naturschutz im Namen trägt, wird wohl in der Abwägung zwischen dem „signifikant erhöhten Tötungsrisiko“ des Rotmilans und den Interessen der Windkraft-Industrie gegen den Naturschutz stimmen. Das verstehe, wer will. Wir werden weiter gegen diese Pläne kämpfen, aber die Entscheidung liegt nicht in Ettlingen, sondern beim Nachbarschaftsverband.
Dr. Albrecht Ditzinger, Fraktionsvorsitzender