Beim letzten Fahrplanwechsel des KVV wurde der Endpunkt der Buslinie 106 vom zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) Ettlingen Stadt zum Erbprinz verlegt. Diese Maßnahme hat zur Folge, dass Fahrgäste aus den Höhenstadtteilen, die ihren Arbeitsplatz im Ettlinger Industriegebiet haben, jetzt beim Umsteigen entweder einen Fußmarsch vor sich haben oder eine Station mit der Bahn fahren müssen. Dass dies ein unverhältnismäßiger zeitlicher Mehraufwand ist, ist jedem Nutzer des ÖPNV sofort klar.

In einem konkreten Fall führte das zur Rückgabe der KVV Monatskarte und zur Anschaffung eines Zweitwagens, der jetzt jeden Morgen über die Schlossgartenstraße ins Industriegebiet fährt.

Im Bereich des ÖPNV ist es sicherlich nicht zielführend, ein Problem durch eine Einzelmaßnahme zu lösen, ohne das Gesamtkonzept zu betrachten. Unser ÖPNV hat in den letzten Jahren sicher an vielen Stellen Qualität eingebüßt, die Fahrpläne sind schlecht aufeinander abgestimmt, eine Kommunikation zwischen Bus und Bahn findet nicht mehr statt, sodass auf Bahnen mit einer geringen Verspätung der Bus nicht mehr wartet.

In Zukunft sollten hier alle Beteiligten nicht durch gut gemeinte Einzelmaßnahmen neue Probleme schaffen, sondern ein für die Fahrgäste sinnvolles Angebot unter Berücksichtigung der Verkehrs- situation erstellen.

Vielleicht verdient die Haltestelle Ettlingen Stadt dann auch wieder den Namen ZOB.

ZOB Ettlingen?